Wie funktioniert Deutsch? (Erklärungen): Präpositionen (B1)

Präpositionen geben an, wo (z.B. in der Stadt, unter dem Schreibtisch), wann (an dem Tag, vor drei Jahren), wie (mit dem Fahrrad, ohne meine Hilfe) oder aus welchem Grund (aus purem Neid) etwas passiert.

 

Präpositionen stehen in der Regel vor einem Nomen oder Pronomen (Ausnahme: meiner Meinung nach).

 

Einige Verben und Adjektive erfordern bestimmte Präpositionen, z.B. glauben an, sich fürchten vor, stolz sein auf. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.

 

Das Nomen oder Pronomen nach einer Präposition steht im Akkusativ, Dativ oder Genitiv, nie im Nominativ.

 

Präpositionen mit Akkusativ:

fϋr

Die Schokolade ist nicht fϋr dich, sie ist für meinen Kollegen.

ohne

Sie geht nicht ohne ihren Regenschirm zur Arbeit.

durch

Frau Maier geht abends noch einmal durch die Lagerhalle.

um

Um die Zeit bin ich immer im Büro.

bis Sie bleibt bis nächsten Montag.
entlang (nach einem Nomen) Gehen Sie die Hauptstraße entlang!

 

 

Präpositionen mit Dativ:

aus

Der neue Personalleiter kommt aus der Schweiz.

Er kommt aus der Kantine.

von

Die Geburtstagskarte ist von meiner Kollegin.

bei

Sie arbeitet jetzt bei der Firma.

mit

Martin muss mit seinem Geschäftspartner nach Berlin fahren.

nach

Nach der Arbeit geht er immer schwimmen.

seit

Sie lernt seit einem Jahr Spanisch.

zu

Sie müssen zum (= zu+dem) Betriebsarzt gehen.

Er muss zur (= zu+der) Chefin gehen.

gegenüber Das Hotel liegt gegenüber dem Bahnhof.
außer Außer seiner Chefin waren noch 4 andere Personen im Besprechungszimmer.
entlang (vor einem Nomen) Entlang dem Fluss gibt es viele Liegewiesen.

 

 

Die folgenden Präpositionen werden mit dem Akkusativ gebraucht, wenn sie und das jeweils folgende Nomen/Pronomen auf die Frage "Wohin?" Antwort geben.

Sie werden mit dem Dativ gebraucht, wenn sie und das jeweils folgende Nomen/Pronomen auf die Frage "Wo?" oder "Wann?" Antwort  geben.

 

in + Akk.:

Ich muss in den Besprechungsraum gehen.

in + Dativ:

Die Cafeteria ist im (= in + dem) dritten Stock. // Die Cafeteria ist in der dritten Etage.

Der Umsatz stieg im (= in + dem) zweiten Quartal um 2 Prozent.

 

auf + Akk.:

Sie stellt die Tasche auf den Tisch.

auf +  Dativ:

Die Tasche  steht auf dem Tisch.

 

an + Akk.:

Im Sommer fahren wir an die Nordsee.

an + Dativ:

Das Maskottchen hängt an dem Regal über ihrem Schreibtisch.

Am (an+dem) Montag habe ich keine Zeit.

 

über + Akk.:

Sie nimmt ihre Jacke über den Arm.

über + Dativ:

Die Jacke hängt über ihrem Arm.

 

unter + Akk.:

Ich gehe jetzt unter die Dusche.

unter + Dativ:

Er steht unter einem Baum.

 

vor + Akk.:

Sie stellt die Tasche vor die Tür.

vor + Dativ:

Die Tasche steht vor der Tür.

Vor einem Jahr war ich in Australien.

 

hinter + Akk.:

Er stellt den Aktenkoffer hinter den Tisch.

hinter + Dativ:

Der Aktenkoffer steht hinter dem Tisch.

 

neben + Akk.:

Sie legt die Liste neben den Laptop.

neben + Dativ:

Die Liste liegt neben dem Laptop.

 

zwischen + Akk.:

Sie hat die Rechnung zwischen die Seiten des Buchs gelegt.

zwischen + Dativ:

Der Photokopierer steht zwischen der Tür und ihrem Schreibtisch.

Mit dem Ausdruck zwischen den Jahren bezeichnet man die Zeit zwischen Weihnachten und dem 1. Januar.

 

 

Präpositionen mit Genitiv:

während

Während der Arbeit ist das Trinken von Alkohol verboten.

dank

Dank Ihrer Hilfe ist das Projekt rechtzeitig fertig geworden.

(an)statt

Anstatt der Firma bekam sie nur 20 000 Euro von ihrem Onkel.

aufgrund

Aufgrund der gestiegenen Mieten haben viele Studenten Probleme, eine Wohnung zu finden.

trotz

Trotz der vielen Proteste hat die Regierung die Steuern nicht gesenkt.

außerhalb

Außerhalb der Bürozeiten sind die Telefone nicht besetzt.

mithilfe Mithilfe einer guten Webseite können Sie den Bekanntheitsgrad der Marke steigern.
laut Laut einer Studie erreichen nur 10 Prozent der Unternehmen diese Ziele.
innerhalb Bitte bezahlen Sie die Rechnung innerhalb einer Woche.
wegen Wegen des schlechten Wetters kam er gestern nicht.

Beachten Sie: Wenn nach "wegen" ein Pronomen kommt, so steht es im Dativ, z.B.:  Wegen Ihnen habe ich den Zug verpasst.

 

 

 

Folgende Verschmelzungsformen sind möglich:

an + das = ans

an + dem = am

bei + dem = beim

von + dem = vom

in + das = ins

in + dem = im

zu + dem = zum

zu + der  = zur

 

Zusatzinformationen: Wenn man angeben möchte, wohin jemand geht oder fährt, gebraucht man folgende Präpositonen:

 

1.   nach (ohne Artikel)

 

1a. Ziel: Städte (egal wie groß oder klein sie sind), z.B.

Wir fahren nach Berlin.

Wir fahren nach Schwetzingen.

Wir fahren nach Plankstadt.

 

Aber: Ich fahre in die Stadt.

 

1b. Ziel: Bundesländer, Länder, Kontinente und Inseln ohne bestimmten Artikel, z.B.

Wir fahren nach Bayern.

Wir fahren nach Deutschland.

Wir fliegen nach Afrika.

Wir fahren nach Mallorca.

1c. Ziel: das eigene Zuhause

Wir müssen jetzt nach Hause gehen.  

1d. Himmelsrichtungen allgemein

Fahren Sie einfach nach Norden!

 

 

2. in + Akkusativ

 

2a. Ziel: Bundesländer, Länder und Kontinente mit bestimmtem Artikel, z.B.

das Saarland (neut.): Wir fahren ins Saarland.

der Iran (mask.): Wir fahren in den Iran.

die Schweiz (fem.): Wir fahren in die Schweiz.  

die USA (Pl.): Wir fliegen in die USA.

die Antarktis (fem.): Wir machen eine Expedition in die Antarktis.

2b. Ziel: Orte oder Regionen, die man betreten will, z.B.

der Garten (mask.): Wir gehen in den Garten.

die Küche (fem.) : Wir gehen in die Küche.

das Kino (neut.): Wir gehen ins Kino.

die Berge (Pl.): Wir fahren in die Berge.

das Grüne (neut.) Wir fahren ins Grüne.

 

3. zu + Dativ

 

3a. Ziel: eine oder mehrere Personen, z.B.

Frau Müller: Jetzt gehe ich zu Frau Müller.

Michael: Jetzt gehe ich zu Michael.

meine Freunde: Jetzt gehe ich zu meinen Freunden.

 

der Frisör (mask.): Ich gehe zum Frisör.

der Bäcker (mask.): Ich gehe zum Bäcker.

der Zahnarzt (mask.): Ich gehe zum Zahnarzt.

die Kinderärztin (fem.): Sie geht zur Kinderärztin.

           

3b. Ziel: Orte oder Regionen, die man aber nicht betritt  (oder die Betonung liegt nicht darauf, dass man sie betritt), z.B.

das Lager (neut.): Gehen Sie immer geradeaus zum Lager und dann nach rechts.

die Haltestelle (fem.): Er geht zur Haltestelle und wartet auf den Bus.

der Supermarkt (mask.): Ich muss heute noch zum Supermarkt gehen.

die Polizei (fem.): Warum gehst du nicht zur Polizei?

 

3c. Ziel: eine Aktivität oder ein Ereignis

die Arbeit (fem.): Sie geht um 7 Uhr zur Arbeit.

das Fußballtraining (neut.): Sie fährt zum Fußballtraining.

die Geburtstagsfeier: Gehst du auch zu Joachims Geburtstagsfeier?

die Hochzeit: Geht ihr zur Hochzeit von Sam und Sascha?

 

Beispiele, um den Unterschied zwischen "zu" und "in" klarer zu machen:

 

Ich habe kein Problem damit, morgens zur Schule zu gehen. Ich gehe nur nicht gerne in die Schule.

[Der Weg zur Schule ist nicht das Problem, ich will nur nicht in das Gebäude hineingehen.]

Er ist in den Supermarkt gefahren. [Jetzt steht das Auto im Supermarkt und die Glasscheiben sind kaputt.]

Er ist zum Supermarkt gefahren und hat sein Auto geparkt. Dann ist er in den Supermarkt gegangen und hat eingekauft.

"Max, gehst du heute noch zum Gemüseladen?" - "Ja, das mache ich nach der Arbeit." [Ich gehe davon aus, dass Max dann auch hineingeht und etwas kauft, wenn er zum Gemüseladen geht.]

Ist das nicht Frau Siebert, die gerade in den Gemüseladen gegangen ist? [Ich habe gesehen, dass sie hineingegangen ist.]

 

4. an + Akkusativ

 

4.a. Ziel:  der Rand von etwas, das man normalerweise nicht betritt, z.B.

der Schrank: Ich gehe an den Schrank und nehme die Tassen heraus.

die Tür: Er geht nicht an die Tür.

das Telefon: Er geht nicht ans Telefon.

 

4b. Ziel: Wasser

der Rhein: Wir gehen an den Rhein.

der Strand: Wir gehen an den Strand.

die See: Diesen Sommer fahren wir an die See.

 

5. auf + Akkusativ

 

5.a: Ziel: ein Ort, der höher als die gegenwärtige Position liegt, z.B.

der Turm: Wir steigen auf den Turm.

der Berg: Wir klettern auf den Berg.

die Stadtmauer: Er klettert auf die Stadtmauer.

das Dach: Sie klettert aufs (auf+das) Dach.

5.b: Ziel: Inseln mit bestimmtem Artikel, z.B.

die Malediven: Die Hoffmanns fahren jedes Jahr auf die Malediven.

 

5.c: Ziel: ein Ort der flach und offen ist, z.B.

der Tennisplatz: Wir gehen auf den Tennisplatz.

die Straße: Er geht auf die Straße.

 

5.c: "auf" in idiomatischen Ausdrücken:

Wir fahren aufs Land.

Wir gehen auf eine Party.

Wir gehen auf die Post/auf die Bank.

Er geht auf die Hauptschule/auf die Realschule/aufs Gymnasium.

Er geht auf die Toilette. Er geht aufs Klo.