Wie funktioniert Deutsch? (Erklärungen): Genitiv (B1)

Im Deutschen gibt es vier Fälle, den Nominativ, den Akkusativ, den Dativ und den Genitiv.

 

 

Bestimmte Artikel (der, die, das ...), unbestimmte Artikel (ein, eine ....), kein- und Possessivartikel (mein, dein, sein ....) in den vier Fällen:

 

 
maskulin Singular 
 
feminin Singular 
 
neutral Singular 
 
maskulin, feminin &

neutral Plural 

Nominativ

der

ein

kein

mein, dein ...

Bruder
 

die

eine

keine

meine, deine ...

Tasche
 

das

ein

kein

mein, dein ...

Foto
 

die

keine

meine, deine ...

Brüder

Taschen

Fotos

 
Akkusativ

den

einen

keinen

meinen, deinen ...

Bruder
 

die

eine

keine

meine, deine ...

Tasche
 

das

ein

kein

mein, dein ...

Foto
 

die

keine

meine, deine ...

Brüder

Taschen

Fotos

 
Dativ

dem

einem

keinem

meinem, deinem ...

Bruder
 

der

einer

keiner

meiner, deiner ...

Tasche
 

dem

einem

keinem

meinem, deinem ...

Foto
 

den

keinen

meinen, deinen ...

Brüdern

Taschen

Fotos

 
Genitiv

des

eines

keines

meines, deines ...

Bruders
 

der

einer

keiner

meiner, deiner ...

Tasche
 

des

eines

keines

meines, deines ...

Fotos
 

der

--------------------

keiner

meiner, deiner ...

Brüder

Taschen

Fotos

 

 

Beachten Sie: Der unbestimmte Artikel ein hat keine Pluralform.

 

In der obigen Tabelle sind mein und dein als Beispiele für alle Possessivartikel gelistet. Sie haben die gleiche Endung wie der unbestimmte Artikel ein.

 

 

 

Die Genitivformen werden in folgenden Situationen benutzt: 

 

  •  um Besitztum oder Zugehörigkeit auszudrücken, z.B.  

Das ist das Buch meiner Schwester.

Die neue Freundin meines Bruders ist sehr nett.

Die Zahl der Studierenden ist gestiegen.

 

Beachten Sie: Bei Eigennamen und bei der Nennung von Verwandtschaftsverhältnissen (z.B. Vater, Mutter, Schwester, Tante) wird im Deutschen ein -s ohne Apostroph hinzugefügt, z.B.

 

Julias Fahrrad ist rot.

Wolfgangs Augen sind braun.

Vaters Auto ist kaputt.                                                  

Mutters Apfelkuchen schmeckt fantastisch.

 

 

Beachten Sie: Wenn ein Name auf -s, -ß, -z oder -tz endet, wird nur ein Apostroph angehängt.  Im gesprochenen Deutsch verwendet man dann oft die Umschreibung mit "von", z.B.

 

Markus' Garten ist sehr groß. / Der Garten von Markus ist sehr groß.

 

 

  • nach Präpositionen, die immer den Genitiv erfordern, z.B.

Anstatt des Hauses bekam sie nur 50 000 Euro von ihrem Onkel.

Trotz des schlechten Wetters gingen sie spazieren.

Dank seiner finanziellen Hilfe konnte sie studieren.

Während des zweiten Semesters hatte er viele Probleme.

Wegen der Wirtschaftskrise gingen viele Firmen bankrott.

 

  • für unbestimmte Zeitausdrücke, z.B.

eines Tages

eines Morgens

eines Abends

eines Nachts (Beachten Sie: Diese Form ist sehr ungewönlich, da "Nacht" ein feminines Nomen ist.)

 

  • in einigen Ausdrücken, z.B.

meines Wissens

anderer Meinung sein

guter/schlechter Laune sein

allen Ernstes

 

  • eine sehr kleine Gruppe von Adjektiven erfordert den Genitiv, z.B.

sich einer Sache bewusst sein: Ich bin mir des Problems bewusst.

sich einer Sache gewiss sein : Du kannst dir meiner Hilfe gewiss sein. 

 

  • eine sehr kleine Gruppe von Verben erfordert den Genitiv, z.B.

sich einer Sache erfreuen: Sie erfreute sich bester Gesundheit.

einer Sache bedürfen: Das bedurfte seiner Erlaubnis.